Riester Rente: Eine sinnvolle Ergänzung zu deiner gesetzlichen Rente?
Riester Rente: Eine sinnvolle Ergänzung zu deiner gesetzlichen Rente?
Die Riester Rente ist eine Form der privaten Altersvorsorge, die vom Staat gefördert wird. Sie soll die Lücke zwischen der gesetzlichen Rente und dem tatsächlichen Bedarf im Alter schließen. Doch ist die Riester Rente wirklich so attraktiv, wie sie klingt? Und was sind die Vor- und Nachteile für dich als Sparer oder Sparerin? In diesem Blogpost erfährst du alles, was du über die Riester Rente wissen musst.
Die Riester Rente ist eine private Rentenversicherung, die du zusätzlich zur gesetzlichen Rente abschließen kannst. Dabei zahlst du einen Teil deines Einkommens in einen Riester-Vertrag ein, der von einer Versicherung, einer Bank oder einem Fondsanbieter verwaltet wird. Der Staat unterstützt dich dabei mit Zulagen und Steuervorteilen. Die Höhe der Zulagen hängt von deinem Einkommen, deiner Familiensituation und deinem Alter ab. Die Steuervorteile kannst du in deiner Steuererklärung geltend machen. Am Ende der Ansparphase erhältst du eine lebenslange Rente aus deinem Riester-Vertrag.
Die Riester Rente hat einige Vorteile für dich als Sparer oder Sparerin, die sie interessant machen kann. Hier sind die wichtigsten:
Mehr Rente im Alter: Durch die Riester Rente erhältst du eine zusätzliche Rente, die deine gesetzliche Rente ergänzt. Je nach Vertrag kann diese Rente garantiert oder variabel sein. Das bedeutet, dass du im Alter mehr Geld zur Verfügung hast, um deinen Lebensstandard zu halten oder dir etwas zu gönnen.
Staatliche Förderung: Der Staat fördert die Riester Rente mit recht hohen Zulagen und Steuervorteilen. Vor allem für Familien mit Kindern und jüngere Berufstätige kann sich diese Förderung lohnen. Um die volle Förderung zu erhalten, musst du mindestens 4 Prozent deines Bruttoeinkommens in deinen Riester-Vertrag einzahlen. Der Staat zahlt dir dann eine Grundzulage von 175 Euro pro Jahr und eine Kinderzulage von 185 Euro pro Jahr für jedes Kind, das vor 2008 geboren wurde, oder 300 Euro pro Jahr für jedes Kind, das ab 2008 geboren wurde. Außerdem kannst du deine Riester-Beiträge bis zu einem Höchstbetrag von 2.100 Euro pro Jahr von der Steuer absetzen.
Beitragsgarantie: Die Riester Rente bietet dir eine hohe Sicherheit, denn du erhältst mindestens die eingezahlten Beiträge und die Zulagen als Rente zurück. Das heißt, du verlierst kein Geld, auch wenn die Kapitalmärkte schwanken. Außerdem ist dein Riester-Kapital vor einer Privatinsolvenz geschützt und wird nicht auf Hartz IV angerechnet.
Einmalauszahlung: Die Riester Rente bietet dir die Möglichkeit, dir bis zu 30 Prozent deines angesparten Kapitals bei Rentenbeginn auszahlen zu lassen. Das kann dir helfen, größere Anschaffungen zu finanzieren oder Schulden abzubauen. Die restlichen 70 Prozent werden dann als Rente ausgezahlt.
Produktinformationsblatt: Die Riester Rente bietet dir eine bessere Vergleichbarkeit der verschiedenen Anbieter und Produkte, denn seit 2018 müssen alle Riester-Anbieter ein standardisiertes Produktinformationsblatt zur Verfügung stellen. Das enthält die wichtigsten Informationen über die Kosten, die Rendite, die Risiken und die Flexibilität des Riester-Vertrags.
Die Riester Rente hat aber auch einige Nachteile für dich als Sparer oder Sparerin, die du beachten solltest. Hier sind die wichtigsten:
Begrenzte Renditechancen: Die Riester Rente bietet dir zwar eine hohe Sicherheit, aber auch eine geringere Rendite als andere Formen der privaten Altersvorsorge. Das liegt daran, dass die Anbieter mindestens die Beiträge und die Zulagen garantieren müssen, was die Fondsauswahl einschränkt und die Anlagestrategie zu konservativ macht. Außerdem fallen hohe Kosten und Gebühren an, die die Rendite schmälern. Immer mehr Anbieter ziehen sich daher aus dem Riester-Geschäft zurück oder erhöhen die Preise.
Nachgelagerte Besteuerung: Die Riester Rente ist zwar in der Ansparphase steuerlich begünstigt, aber in der Auszahlungsphase voll steuerpflichtig. Das heißt, du musst auf deine Riester-Rente Einkommensteuer zahlen, die je nach deinem persönlichen Steuersatz variieren kann. Außerdem musst du auf deine Riester-Rente Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zahlen, wenn du gesetzlich versichert bist.
Eingeschränkte Vererbbarkeit: Die Riester Rente ist nur eingeschränkt vererbbar, denn du kannst dein Riester-Kapital nicht frei an deine Erben weitergeben. Wenn du vor Rentenbeginn stirbst, kannst du dein Riester-Kapital nur auf den Riester-Vertrag deines Ehepartners übertragen, der dann die Zulagen und Steuervorteile weiterhin nutzen kann. Wenn du keinen Ehepartner hast oder dieser auch stirbt, verfällt dein Riester-Kapital, es sei denn, du hast minderjährige oder behinderte Kinder, die eine Waisenrente erhalten können.
Hohe Abschlusskosten und teure Kündigung: Die Riester Rente ist oft mit hohen Abschlusskosten und Verwaltungskosten verbunden, die von deinem Riester-Kapital abgezogen werden. Das reduziert deine Rendite und erschwert einen Anbieterwechsel. Wenn du deinen Riester-Vertrag kündigen willst, musst du außerdem hohe Stornogebühren zahlen und die erhaltenen Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen.
Die Riester Rente ist eine attraktive Form der privaten Altersvorsorge, die dir viele Vorteile bietet. Du kannst dir eine zusätzliche Rente aufbauen, die staatliche Förderung nutzen, eine hohe Sicherheit genießen, dir einen Teil auszahlen lassen und die Produkte besser vergleichen. Allerdings solltest du auch die Nachteile der Riester Rente bedenken, wie die geringere Rendite, die volle Besteuerung, die eingeschränkte Vererbbarkeit, die hohen Kosten und die teure Kündigung. Ob sich eine Riester Rente für dich lohnt, hängt von deiner individuellen Situation ab. Du solltest daher deine persönlichen Ziele, Bedürfnisse und Präferenzen berücksichtigen, bevor du dich für eine Riester Rente entscheidest. Eine Riester Rente kann eine sinnvolle Ergänzung zu deiner gesetzlichen und betrieblichen Vorsorge sein, aber sie sollte nicht deine einzige Säule sein.